Sichere und rentable Anlagen für Rentner in Deutschland 2025 im Ruhestand
Kurzfassung: Rentner in Deutschland benötigen im Ruhestand Anlageformen, die Sicherheit, Liquidität und Ertragskraft ausbalancieren. Dieser Artikel für 2025 stellt bewährte Strategien vor, erklärt Risikominderung und liefert konkrete, praktisch umsetzbare Tipps zur langfristigen Absicherung Ihres Kapitals.
Weshalb Sicherheit bei der Geldanlage im Ruhestand eine besondere Rolle spielt
Die finanzielle Situation im Ruhestand ändert sich: Das Einkommen beschränkt sich meist auf die gesetzliche Rente und vorhandene Ersparnisse. Da viele Rentner keine zusätzlichen Einkommensquellen haben, steht der Schutz des Kapitals an erster Stelle. Hohe Verluste durch riskante Anlagen können die finanzielle Absicherung gefährden. Deshalb sollten Rentner auf planbare und möglichst risikoarme Investments setzen, die zugleich eine angemessene Rendite bieten.
Festverzinsliche Investments als stabile Grundlage
Festverzinsliche Wertpapiere bilden für Rentner eine wichtige Basis einer sicheren Anlagestrategie. Dazu gehören insbesondere:
- Deutsche Staatsanleihen: Aufgrund der hohen Bonität des Staates gelten sie als besonders sicher.
- Unternehmensanleihen mit erstklassiger Bonität: Sie bieten tendenziell höhere Zinsen, sind jedoch mit etwas höherem Risiko verbunden.
- Pfandbriefe: Diese von Finanzinstituten ausgegebenen Schuldverschreibungen überzeugen durch hohe Sicherheit und oft attraktive Zinsangebote.
- Festgeldanlagen: Verzinsung über einen festen Zeitraum mit garantiertem Zinssatz.
Der Vorteil dieser Anlageformen liegt in der Vorhersagbarkeit der Erträge und geringeren Kursschwankungen. Insbesondere deutsche Staatsanleihen sowie Einlagen bis zur gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bank gelten als nahezu risikofrei.
Liquidität gewährleisten: Tagesgeld als Sicherheitsreserve
Neben der Anlagestrategie empfiehlt sich das Bereithalten einer Liquiditätsreserve für unerwartete Ausgaben. Empfehlenswert ist es, drei bis sechs Monatsraten auf einem Tagesgeldkonto verfügbar zu haben. Dieses Konto bietet täglichen Zugriff auf das Geld, bringt jedoch meist nur niedrige Zinsen, die oft unter der Inflationsrate liegen. Dennoch schützt diese Reserve davor, langfristige Kapitalanlagen vorzeitig auflösen zu müssen.
Geschickte Staffelung der Laufzeiten für mehr Flexibilität und Rendite
Um sowohl kurzfristige Verfügbarkeit als auch attraktive Zinserträge zu garantieren, sollten Rentner festverzinsliche Anlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten wählen. Ein Teil des Geldes kann für ein bis zwei Jahre angelegt werden, um schnell zugänglich zu sein, während ein anderer Teil für fünf bis zehn Jahre investiert wird. Längere Laufzeiten bieten typischerweise höhere Zinsen, verlangen jedoch den Verzicht auf Liquidität während dieser Zeit.
Die passende Kombination: Sicherheitsorientiert und trotzdem renditestark
Experten empfehlen, etwa 70 bis 80 Prozent des Vermögens in festverzinsliche Anlagen zu investieren, um den Sicherheitsaspekt abzudecken. Der verbleibende Anteil kann für renditestarke Beimischungen vorgesehen werden, insbesondere wenn ein längerfristiger Anlagehorizont von zehn oder mehr Jahren gegeben ist.
Aktien-ETFs als renditestarke Beimischung für langfristige Anlagen
Wer das Vermögen über einen längeren Zeitraum nicht benötigt und eine höhere Rendite anstrebt, sollte breit gestreute Aktien-ETFs in Erwägung ziehen. Bekannte Indizes wie der MSCI World oder FTSE All World bilden globale Aktienmärkte ab und ermöglichen durch passive Verwaltung kostengünstigen Zugang zur Börsenentwicklung.
Folgendes gilt hierbei:
- ETFs zeichnen sich durch geringe Kosten und Transparenz aus, oft mit Verwaltungsgebühren unter 0,3 Prozent jährlich.
- Langfristige Investitionen in diversifizierte Aktienfonds haben in der Vergangenheit höhere Erträge als reine Festgeldanlagen erwirtschaftet.
- Börsenschwankungen sollten mit Ruhe betrachtet werden, insbesondere bei einem Anlagezeitraum von mindestens zehn bis zwanzig Jahren.
Persönliche Risikobereitschaft in die Anlageentscheidung einbeziehen
Die Gewichtung zwischen Aktien und sicheren Anlagen sollte sich an der individuellen Verlusttoleranz orientieren. Als Faustregel gilt: Wer einen vorübergehenden Wertverlust von rund 30 Prozent tolerieren kann, kann circa 60 Prozent seines Kapitals in Aktien-ETFs anlegen und die restlichen 40 Prozent sicher investieren. So lässt sich das Risiko von Kursrückgängen abmildern und gleichzeitig von Kurspotenzialen profitieren.
Auch sichere Anlagen sind nicht risikofrei
Festverzinsliche Anlagen bergen trotz hoher Sicherheit einige Risiken, die Rentner beachten sollten:
- Inflationsrisiko: Die Inflation kann die reale Kaufkraft der Zinserträge verringern.
- Zinsänderungsrisiko: Steigen die Marktzinsen, sinken die Kurse bereits emittierter Anleihen.
- Emittentenrisiko: Besonders bei Unternehmensanleihen besteht ein Ausfallrisiko.
Daher ist auf die Bonität der Emittenten zu achten, wobei deutsche Staatsanleihen als nahezu risikofrei gelten.
Kostenintensive aktiv gemanagte Fonds vermeiden
Aktiv verwaltete Fonds sowie Lebens- oder Rentenversicherungen sind oft mit hohen Kosten verbunden und erzielen in der Regel geringere Renditen als passive ETFs. Höhere Verwaltungsgebühren und Provisionen belasten langfristig die Rendite. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, kostengünstige ETFs vorzuziehen.
Einlagensicherung bei Tages- und Festgeld beachten
Um Bankeinlagen abzusichern, sollten Rentner darauf achten, dass die Bank der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung unterliegt. Pro Person und Bank sind Einlagen bis zu 100.000 Euro geschützt. Bei größeren Beträgen empfiehlt es sich, das Vermögen auf mehrere Banken zu verteilen, um den Schutz zu verbessern.
Einfacher Einstieg durch kostengünstige Wertpapierdepots
Der Kauf von ETFs ist heute über Online-Wertpapierdepots bei Direktbanken unkompliziert und oft kostenlos möglich. Mit ETF-Sparplänen lassen sich zudem flexibel und kostengünstig Vermögen mit kleinen monatlichen Raten aufbauen. Die Auswahl sollte auf breite Diversifikation und niedrige Kosten ausgerichtet sein.
Langfristige Perspektive wählen und Beratung in Anspruch nehmen
Marktschwankungen gehören zum Investieren dazu und sollten nicht zu hektischen Entscheidungen führen. Ein langfristiger Anlagehorizont sichert in der Regel bessere Ergebnisse. Bei Unklarheiten ist eine professionelle Finanzberatung empfehlenswert, die auf die persönliche Situation und Ziele abgestimmt ist.
Sources
- Verbraucherzentrale Deutschland: Geldanlage und Altersvorsorge – So legen Sie Ihr Erspartes am besten an (verbraucherzentrale.de)
- Provokepulse: Geldanlage für Rentner: Wie fängt man am besten an? (provokepulse.com)
Hinweis: Preise, Renditen und Verfügbarkeiten der hier genannten Finanzprodukte können je nach Region, Anbieter und aktuellen Marktbedingungen variieren. Es ist ratsam, sich vor Abschluss von Anlageentscheidungen ausführlich zu informieren und gegebenenfalls fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen.