Energieeffizient heizen im Altbau: Hochtemperatur-Wärmepumpen im Überblick 2025

Wussten Sie, dass Hochtemperatur-Wärmepumpen Altbauten in Deutschland ohne aufwendige Sanierungen effizient beheizen können? Erfahren Sie, wie diese Technologie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und welche Fördermöglichkeiten 2025 relevant sind.

Warum sind Hochtemperatur-Wärmepumpen für Altbauten relevant?

Im Unterschied zu herkömmlichen Niedertemperatur-Wärmepumpen, die Vorlauftemperaturen von etwa 30 bis 45 °C nutzen, können Hochtemperatur-Wärmepumpen Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C, teilweise sogar bis 100 °C erreichen. Diese höhere Temperatur kann besonders für Altbauten mit klassischen Heizkörpern wichtig sein, da diese für niedrige Vorlauftemperaturen nicht immer ausreichend sind.

Vorteile im Überblick:

  • Keine zwingende Umrüstung der Heizkörper: Die Anlage kann mit den vorhandenen Radiatoren betrieben werden, ohne dass eine Fußbodenheizung installiert oder Heizkörper zwingend ausgetauscht werden müssen.
  • Reduzierter Sanierungsaufwand: Aufgrund der höheren Vorlauftemperaturen ist keine vollständige Dämmung zwingend erforderlich, was den Einbau unkomplizierter gestalten kann.
  • Umweltfreundlicher Betrieb: Der Einsatz des natürlichen Kältemittels R290 (Propan) trägt zur Verbesserung der Effizienz und Klimabilanz bei. R290 hat ein sehr geringes Treibhauspotenzial (GWP von nur 3) und entspricht der EU-F-Gas-Verordnung von 2025.
  • Leiser Betrieb und platzsparende Bauweise: Moderne Luft-Wasser-Hochtemperatur-Wärmepumpen sind meist kompakt und leise, was den Einbau insbesondere in dicht bebauten Stadtgebieten erleichtert.
  • Integration in smarte Steuerungssysteme: Die Einbindung in intelligente Energiemanagementsysteme sowie die Möglichkeit der PV-Anbindung können die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflussen.

Technologische Entwicklungen und verfügbare Modelle

Im Jahr 2025 hat sich R290 als Kältemittel-Standard etabliert, wodurch Geräte leistungsfähiger und effizienter arbeiten können, wodurch der Einsatz elektrischer Zusatzheizungen reduziert wird.

Marktführende Hersteller wie Bosch (Compress 8800i AW), Stiebel Eltron (wpnext-Serie), Vaillant (aroTHERM plus) und Buderus (WLW MBE+ AR) bieten Hochtemperatur-Wärmepumpen sowohl als Monoblock- als auch als Split-Systeme an. Diese Geräte zeichnen sich unter anderem durch folgende Merkmale aus:

  • Betrieb mit möglichst geringer Geräuschentwicklung (Silent-Mode, gekapselte Kreisläufe),
  • Möglichkeit zur wandnahen Aufstellung,
  • intelligente Schnittstellen für Fernsteuerung und Systemintegration.

Für größere Altbauten, wie Mehrfamilienhäuser, Schulen oder Gewerbeimmobilien, sind auch Kaskadensysteme mit mehreren Geräten (z. B. von WOLF oder Panasonic) verfügbar. Diese Systeme ermöglichen Heizleistungen bis zu 300 kW und können ebenfalls in smarte Steuerungen und dezentrale PV-Anlagen integriert werden.

Fördermöglichkeiten für Altbauten in Deutschland 2025

Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Hochtemperatur-Wärmepumpen sind die staatlichen Förderungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), insbesondere Programme des BAFA und der KfW:

  • Förderzuschüsse können bis zu 70 % der förderfähigen Investitionskosten umfassen, insbesondere beim Austausch alter fossiler Heizungen (z. B. Ölheizungen) durch Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln.
  • Ein Klimageschwindigkeitsbonus von bis zu 20 % ist möglich, wenn die alte Heizung älter als 20 Jahre ist und frühzeitig ersetzt wird.
  • Ein einkommensabhängiger Bonus von 30 % kann für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen bis 40.000 Euro pro Jahr die Förderquote weiter erhöhen.
  • Förderanträge sollten vor Beginn der Installation eingereicht und genehmigt werden.
  • Die maximale förderfähige Investitionssumme beträgt für Einfamilienhäuser 30.000 Euro, mit höheren Beträgen für Mehrfamilienhäuser.
  • Zusätzlich gibt es tilgungsvergünstigte Kredite im KfW-Programm, die den Finanzierungsrahmen erweitern können.

Diese Förderbedingungen können die Investition in Hochtemperatur-Wärmepumpen für viele Altbau-Besitzer finanziell erleichtern.

Wirtschaftlichkeit und Kostenüberblick

Die Anschaffungskosten für Hochtemperatur-Wärmepumpen in Einfamilienhäusern liegen typischerweise zwischen 8.000 und 25.000 Euro, abhängig von Gerätetyp, Wärmequelle (Luft, Erde, Wasser) und erforderlichem Zubehör. Luft-Wasser-Geräte sind häufig günstiger, während Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen tendenziell teurer, aber oft auch effizienter sind.

Hochtemperatur-Wärmepumpen weisen aufgrund der höheren Vorlauftemperaturen meist eine geringere Jahresarbeitszahl (~JAZ 2) auf, was einen höheren Stromverbrauch bedeuten kann. In der Praxis kompensieren sich diese Mehrkosten oft durch den Wegfall umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und die Nutzung staatlicher Zuschüsse.

Die Kombination mit Photovoltaik-Anlagen kann den Eigenstromverbrauch erhöhen und so die Stromkosten weiter reduzieren. Smarte Steuerungen tragen dazu bei, den Energieeinsatz bedarfsgerecht zu steuern und unnötigen Verbrauch zu vermeiden.

Wichtige Faktoren für die Wirtschaftlichkeit

  • Verzicht bzw. Reduzierung aufwändiger Heizkörpermodernisierungen und Dämmmaßnahmen
  • Staatliche Förderungen von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten
  • Kombination mit PV-Anlagen zur Nutzung von Eigenstrom
  • Einsatz digitaler Steuerungen für optimal angepasste Heizprofile
  • Einsparung fossiler Brennstoffkosten und Beitrag zum Klimaschutz

Hochtemperatur-Wärmepumpen bieten in Deutschland 2025 eine attraktive Alternative zu fossilen Heizsystemen im Altbau. Sie ermöglichen es, Bestandsgebäude mit klassischen Heizkörpern zu beheizen, ohne umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchführen zu müssen.

Die Integration moderner Technologien und die Unterstützung durch staatliche Förderprogramme können sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten. Altbaubesitzer, die eine Heizungsmodernisierung in Betracht ziehen, können Hochtemperatur-Wärmepumpen als eine Option prüfen und dabei eine qualifizierte Energieberatung zur individuellen Bewertung nutzen.

Quellen

Haftungsausschluss: Alle Inhalte, einschließlich Text, Grafiken, Bilder und Informationen, die auf dieser Website enthalten sind oder über diese verfügbar sind, dienen nur allgemeinen Informationszwecken. Die in diesen Seiten enthaltenen Informationen und Materialien sowie die dort erscheinenden Bedingungen, Konditionen und Beschreibungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden.