Warum die Nase im Alter ständig läuft – und wie Sie die Symptome endlich lindern können
Wussten Sie, dass Altersveränderungen, neue Allergien und Umweltfaktoren oft eine laufende Nase verursachen? Erfahren Sie, welche Ursachen dahinterstecken und wie einfache Maßnahmen und gezielte Behandlungen Ihre Beschwerden deutlich verbessern können.
Warum tritt eine laufende Nase im Alter auf?
Bei älteren Menschen können aus unterschiedlichen Gründen eine laufende Nase oder verstopfte Nase auftreten:
- Chronischer Schnupfen (chronische Rhinitis): Langanhaltende Entzündungen der Nasenschleimhäute führen zu anhaltendem Fließschnupfen oder verstopfter Nase.
- Vasomotorischer Schnupfen: Eine Regulationsstörung der Nasengefäße, die ohne Infektion oder allergische Reaktion eine laufende Nase verursachen kann.
- Allergische Reaktionen: Auch im höheren Alter können Allergien auftreten, beispielsweise Heuschnupfen durch Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze.
- Anatomische Veränderungen: Strukturelle Veränderungen wie eine schiefe Nasenscheidewand können chronische Beschwerden fördern.
- Umwelteinflüsse: Luftverschmutzung, Klimaanlagen und trockene Raumluft können die Nasenschleimhäute reizen und Symptome verstärken.
- Veränderungen im Immunsystem: Mit zunehmendem Alter verändert sich die Immunabwehr, was Überempfindlichkeiten oder chronische Entzündungen begünstigen kann.
Es ist möglich, dass Menschen im höheren Alter erstmals Allergien entwickeln, auch wenn zuvor keine Symptome bekannt waren. Umweltfaktoren wie Pollen kombiniert mit Luftschadstoffen und Veränderungen im Immunsystem können dazu beitragen.
Ursachen einer laufenden Nase im Alter im Überblick
Chronischer Schnupfen und chronische Rhinosinusitis
Chronischer Schnupfen hält mindestens drei Wochen an und äußert sich durch eine ständig laufende oder verstopfte Nase. Meist sind die Nasenschleimhäute und Nasennebenhöhlen entzündet (chronische Rhinosinusitis). In einigen Fällen können auch bakterielle Infektionen hinzukommen, begleitet von Druckgefühlen im Gesicht und Kopfschmerzen.
Allergien können auch im Alter auftreten
- Heuschnupfen (Pollenallergie): Einige Menschen entwickeln diese Allergie im späteren Leben. Durch den Klimawandel kann sich die Pollensaison verlängern, was Beschwerden weiter beeinflusst.
- Hausstaubmilben: Beschwerden bestehen oftmals das ganze Jahr, besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn man sich vermehrt in Innenräumen aufhält.
- Tierhaarallergien: Nicht die Haare selbst, sondern Eiweißstoffe in Hautschuppen, Speichel oder Urin von Tieren können Allergien auslösen.
- Schimmelpilze: Sporen in feuchten Innenräumen können allergische Reaktionen hervorrufen, welche sich durch Fließschnupfen, Niesreiz oder juckende Augen äußern können.
Vasomotorischer Schnupfen
Bei dieser nicht-allergischen Form reagiert die Nasenschleimhaut mit einer Überempfindlichkeit der Blutgefäße. Die Nase läuft über längere Zeit ohne nachweisbare Infektion oder allergische Ursache. Weitere Symptome können Geruchsverlust oder Beeinträchtigungen des Schlafs durch Schlafapnoe sein.
Wie erfolgt die Diagnose bei einer laufenden Nase?
Eine genaue Abklärung empfiehlt sich bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Allergologen. Folgende Untersuchungen können dabei durchgeführt werden:
- Anamnese: Detailliertes Gespräch über die Symptome, deren Verlauf, relevante Umweltfaktoren und familiäre Allergien.
- Allergietests:
- Pricktest (Hauttest mit Allergenen)
- Intrakutantest (Allergene werden unter die Haut eingebracht)
- Bluttests zur Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper
- Provokationstests, bei denen Allergene direkt in die Nase eingeführt werden
- Untersuchung der Nasenschleimhäute: Dazu können auch bildgebende Verfahren zur Darstellung der Nasen- und Nebenhöhlenstruktur genutzt werden.
Diese Untersuchungen helfen dabei, Allergien, chronische Entzündungen oder anatomische Veränderungen als Ursache abzuschätzen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer laufenden Nase?
Medikamente
- Abschwellende Nasensprays (z.B. mit Xylometazolin oder Oxymetazolin): Können kurzfristig bei verstopfter Nase für Linderung sorgen. Die Anwendung sollte nicht länger als sieben Tage erfolgen, um Schleimhautschäden und Gewöhnung zu vermeiden.
- Kortisonhaltige Nasensprays: Wirken entzündungshemmend bei allergischen und chronischen Beschwerden der Nasenschleimhaut. Bei älteren Patienten kann eine ärztliche Überwachung aufgrund möglicher Nebenwirkungen sinnvoll sein.
- Antihistaminika: Werden bei allergischem Schnupfen eingesetzt, um die Wirkung von Histamin zu blockieren und Symptome zu mildern.
- Mastzellstabilisatoren: Können die Freisetzung von Entzündungsstoffen aus den körpereigenen Abwehrzellen reduzieren.
Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Diese langfristige Behandlungsmöglichkeit kann helfen, die allergische Überempfindlichkeit schrittweise zu reduzieren. Die Therapie umfasst meist einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren. Auch ältere Patienten können davon profitieren, wobei die Effekte meist zuverlässiger sind, wenn frühzeitig begonnen wird.
Hausmittel und unterstützende Maßnahmen
- Nasenduschen mit Salzlösung: Helfen, die Nasenschleimhäute zu reinigen und zu befeuchten. Die Anwendung ist für den täglichen Gebrauch geeignet.
- Inhalationen mit ätherischen Ölen: Zum Beispiel Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminze können die Atemwege unterstützen.
- Feuchtigkeit der Raumluft: Vermeiden Sie trockene Luft, besonders bei Heizungsluft oder Klimaanlagen, um die Schleimhäute zu schützen.
- Pflanzliche Präparate: Extrakte aus Echinacea oder Holunder werden manchmal zur Unterstützung des Immunsystems bei Viruserkrankungen eingesetzt; deren Wirkung kann individuell unterschiedlich sein.
- Vermeidung von Reizstoffen: Dazu zählen Zigarettenrauch, starke Gerüche oder extreme Temperaturschwankungen.
Umgang mit Allergenen und Umweltfaktoren
- Vermeiden Sie saisonale Allergene wie Pollen während der Hauptsaison soweit möglich.
- Halten Sie Wohnräume sauber, um Hausstaubmilben und Schimmel zu reduzieren.
- Sorgen Sie für regelmäßiges Lüften und vermeiden Sie Feuchtigkeit sowie Schimmelbildung.
- Reduzieren Sie den Kontakt mit Tieren beim Vorliegen einer Tierhaarallergie.
- Achten Sie auf eine gute Luftqualität in Innenräumen; sollten Klimaanlagen belastend sein, kann eine Befeuchtung hilfreich sein.
Wann ist eine ärztliche Untersuchung besonders wichtig?
Suchen Sie eine Ärztin oder einen Arzt auf, wenn folgende Symptome auftreten:
- Blutiger Nasenausfluss
- Starke und anhaltende Schmerzen im Gesicht oder Kopf
- Fieber oder ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl
- Verdacht auf bakterielle Infektionen der Nebenhöhlen
- Wenn die Beschwerden trotz Behandlung andauern oder sich verschlimmern
- Neu auftretende Symptome wie Atemnot oder geschwollene Lymphknoten
Eine ausführliche ärztliche Untersuchung kann helfen, ernste Ursachen auszuschließen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Fazit
Eine laufende Nase im Alter kann verschiedene Ursachen haben, von chronischen Entzündungen über Allergien bis zu altersbedingten Veränderungen und Umweltfaktoren. Eine gezielte ärztliche Diagnostik ist wichtig, um die Beschwerden angemessen zu bewerten und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Medikamente, Immuntherapien, unterstützende Hausmittel sowie ein bewusster Umgang mit Auslösern können dazu beitragen, die Symptome zu verbessern und die Lebensqualität auch im Alter zu erhalten.
Quellen
- NDR Schnupfen: Formen, Ursachen und Behandlung
- FOCUS: Plötzlicher Heuschnupfen im Alter
- Nasen-Ratgeber: Allergien – Woher kommt die Schnupfennase?
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