Natürliche Hausmittel und Behandlung gegen Verstopfung bei Senioren 2025

Wussten Sie, dass Verstopfung im Alter durch veränderte Darmmuskulatur und Lebensgewohnheiten verstärkt auftritt? Erfahren Sie, wie Sie mit Flohsamenschalen, ballaststoffreicher Ernährung und Bewegung Ihre Verdauung nachhaltig unterstützen und Ihren Alltag erleichtern können.

Natürliche Hausmittel und Behandlung gegen Verstopfung bei Senioren 2025

Warum Verstopfung im Alter häufiger auftreten kann

Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Darmtätigkeit oftmals. Die Darmmuskulatur arbeitet träger, was zu einer verzögerten Weiterleitung des Stuhls beitragen kann. Zusätzlich kann sich die Magensäureproduktion verringern, was das Verdauungssystem beeinträchtigen kann. Bei vielen Senioren nehmen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und schwerer Stuhlgang zu.

Weitere häufige Faktoren sind:

  • Bewegungsmangel, besonders bei Pflegebedürftigen
  • Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Eine Ernährung mit weniger Ballaststoffen
  • Einnahme von Medikamenten, die die Verdauung beeinflussen können (z. B. Eisenpräparate, einige Blutdruckmittel)
  • Bewusstes Hinauszögern des Stuhlgangs aus Scham oder wegen Hilfebedarf

Da Verstopfung das Wohlbefinden beeinträchtigen kann, kann eine gezielte Behandlung hilfreich sein.

Hausmittel, die Senioren unterstützen können

Flohsamenschalen als natürliche Unterstützung für die Darmfunktion

Flohsamenschalen (Psyllium) enthalten Schleimstoffe, die im Darm aufquellen, den Stuhl weicher machen und die Darmbewegung fördern können.

Anwendungsempfehlung:

  • 1 Esslöffel Flohsamenschalen in ein Glas Wasser oder andere Getränke einrühren.
  • Mindestens 10 Minuten quellen lassen, damit sich die Schleimstoffe entfalten können.
  • Das Getränk idealerweise vor einer Mahlzeit trinken.
  • Anschließend ein Glas Wasser nachtrinken, um Blähungen vorzubeugen.

Flohsamenschalen sind ein häufig eingesetztes Mittel zur Unterstützung der Darmfunktion bei träge arbeitender Darmmuskulatur, wie sie bei älteren Menschen vorkommen kann.

Ballaststoffreiche Ernährung zur Förderung der Verdauung

Ballaststoffe können helfen, den Stuhl im Darm voluminöser und weicher zu machen, indem sie Wasser binden. Ältere Menschen wird empfohlen, auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit etwa 35 Gramm Ballaststoffen täglich zu achten.

Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil sind beispielsweise:

  • Vollkornprodukte wie Haferflocken, Pumpernickel, Roggenbrot
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen)
  • Nüsse und Samen (z. B. Chiasamen, Flohsamen)
  • Trockenfrüchte, insbesondere Pflaumen und Aprikosen

Um die Wirkung der Ballaststoffe zu unterstützen, sollte ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig

Empfohlen werden häufig mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit täglich, vorzugsweise Wasser und Kräutertees. Eine ausreichende Trinkmenge unterstützt das Quellen der Ballaststoffe und hilft, harten Stuhl zu vermeiden.

Viele Senioren trinken möglicherweise weniger, häufig aufgrund eines reduzierten Durstgefühls oder Erkrankungen wie Demenz. Daher ist es besonders wichtig, bei älteren Menschen auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Fermentierte Milchprodukte und Milchzucker als ergänzende Möglichkeiten

Milchzucker (Laktulose) wird in der Medizin als mild wirkendes Abführmittel verwendet und kann die Darmbewegung innerhalb einiger Tage unterstützen. Fermentierte Milchprodukte wie Kefir, Naturjoghurt oder Molke können den Aufbau einer gesunden Darmflora fördern und dadurch auch die Verdauung unterstützen.

Bei Fragen zur Anwendung oder Dosierung von Milchzucker sollte eine Beratung durch Apothekenfachkräfte in Anspruch genommen werden.

Bewegung zur Unterstützung der Darmtätigkeit

Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Darmmuskulatur anregen und eine träge Verdauung positiv beeinflussen. Bereits leichte Bewegungseinheiten wie tägliche Spaziergänge sind empfehlenswert.

Für pflegebedürftige Personen sollten Bewegungsprogramme individuell abgestimmt werden.

Begleitung und Dokumentation der Behandlung

Ein Stuhltagebuch mit Angaben zu Häufigkeit, Stuhlform (beispielsweise nach der Bristol-Skala) und eventuellen Beschwerden kann dabei helfen, Veränderungen zu beobachten und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen. Dies kann auch ärztliche Diagnosen und Therapieentscheidungen erleichtern.

Wann ärztliche Beratung ratsam ist

Nicht bei jeder Verstopfung ist ärztliche Behandlung erforderlich, jedoch sollte medizinischer Rat eingeholt werden bei:

  • Verstopfung, die länger als drei Monate andauert (chronische Obstipation)
  • Anhaltendem starken Stuhldrang mit Schmerzen oder Blut im Stuhl
  • Plötzlichen Veränderungen der Stuhlgewohnheiten
  • Verdacht auf Medikamente als Ursache
  • Begleitsymptomen wie unerklärlichem Gewichtsverlust, starken Bauchschmerzen oder anhaltendem Völlegefühl

Der Hausarzt oder die Hausärztin kann dann Ursachen abklären und gegebenenfalls eine individuell angepasste Therapie empfehlen.

Wichtige Hinweise zur sicheren Anwendung von Hausmitteln bei Senioren

  • Hausmittel sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin angewandt werden, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen.
  • Einige Hausmittel sind möglicherweise bei akuten Entzündungen oder bestimmten Darmkrankheiten nicht geeignet.
  • Wirkungen von Hausmitteln setzen meist nicht sofort ein, sondern erfordern Geduld und regelmäßige Anwendung.
  • Eine Kombination aus ausgewogener Ernährung, ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung ist häufig unterstützend für eine bessere Darmgesundheit.

Ganzheitlicher Ansatz zur Unterstützung bei Verstopfung

Die Unterstützung bei Verstopfung im Alter basiert oft auf bewährten natürlichen Hausmitteln und Anpassungen im Alltag. Flohsamenschalen, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sind wichtige Grundlagen. Fermentierte Milchprodukte und regelmäßige Bewegung können ergänzend zur Förderung der Darmfunktion beitragen.

Diese kombiniert angewandten Maßnahmen können helfen, den Komfort im Alltag älterer Menschen zu verbessern. Bei länger anhaltenden oder schwerwiegenden Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung empfohlen.

Quellen

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