Laufende Nase im Alter verstehen: Was wirklich dahintersteckt

Wussten Sie, dass eine ständig laufende Nase im Alter oft durch eine Überempfindlichkeit der Nasenschleimhaut ausgelöst wird? Erfahren Sie, wie Sie Auslöser erkennen, mit einfachen Pflegemaßnahmen lindern und mit gezielter Behandlung die Lebensqualität verbessern können.

Laufende Nase im Alter verstehen: Was wirklich dahintersteckt

Warum läuft die Nase im Alter häufig?

Mit zunehmendem Alter verändern sich die Schleimhäute der Nase: Sie können empfindlicher auf Reize aus der Umwelt reagieren, das vegetative Nervensystem kann aus dem Gleichgewicht geraten, und hormonelle Schwankungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Diese Faktoren können zu einer Überempfindlichkeit der Nasenschleimhaut führen, die sich in einer häufigen Sekretbildung äußert.

Die vasomotorische Rhinitis ist eine mögliche Ursache für eine laufende Nase im Alter. Dabei handelt es sich um eine Regulationsstörung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, die unabhängig von Allergien oder Infektionen zu einer erhöhten Schleimproduktion und gelegentlich zu einer beeinträchtigten Nasenatmung führt. Im Unterschied zur Erkältung oder Allergie kann sie ganzjährig auftreten und verursacht neben laufender Nase unter anderem Niesen und einen verminderten Geruchssinn.

Welche Faktoren können vasomotorische Rhinitis im Alter beeinflussen?

Die genauen Ursachen der vasomotorischen Rhinitis sind nicht vollständig geklärt, doch verschiedene Faktoren können eine Rolle spielen:

  • Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen: Kälte, Wind, Rauch, starke Gerüche oder Klimaanlagen können bei älteren Menschen die Nasenschleimhaut reizen und zu einer vermehrten Schleimproduktion führen.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen können Hormonveränderungen auch im höheren Alter die Nasenschleimhaut beeinflussen und eine laufende Nase fördern.
  • Medikamenteneinnahme: Einige Arzneimittel, zum Beispiel Betablocker, ACE-Hemmer oder Schmerzmittel, könnten eine vasomotorische Rhinitis begünstigen oder verstärken.
  • Veränderungen im vegetativen Nervensystem: Dieses steuert viele Organfunktionen und kann mit dem Alter instabiler werden, was die Empfindlichkeit der Nasenschleimhaut erhöht.

Weitere mögliche Ursachen für eine laufende Nase im Alter sind:

  • Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder eine chronische Rhinitis.
  • Strukturelle Veränderungen: Zum Beispiel eine schiefe Nasenscheidewand.
  • Allergien: Auch im Erwachsenenalter können Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze eine laufende Nase verursachen. Die Pollensaison hat sich in Deutschland durch den Klimawandel verlängert, was zu einer längeren Exposition führen kann.

Unterschied zu anderen Formen des Schnupfens

  • Erkältungsschnupfen ist meist viral bedingt, dauert typischerweise einige Tage bis etwa eine Woche und klingt meist von allein wieder ab.
  • Allergischer Schnupfen (etwa Heuschnupfen) tritt saisonal oder ganzjährig auf, kann neben einer laufenden Nase auch juckende oder tränende Augen verursachen, hält während der Allergieperiode an und geht nicht mit Fieber einher.
  • Vasomotorischer Schnupfen ist unabhängig von Allergenen oder Infektionen, kann ganzjährig auftreten und ist durch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Reizen gekennzeichnet, meist ohne typische Augensymptome.

Hinweise zur ärztlichen Abklärung

Eine laufende Nase, die länger als drei Wochen anhält oder ohne erkennbaren Auslöser auftritt, sollte ärztlich untersucht werden. Insbesondere bei älteren Menschen ist eine genaue Diagnose sinnvoll, um andere Erkrankungen auszuschließen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Ihr Hausarzt oder ein Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) kann beispielsweise folgende Untersuchungen durchführen:

  • Allergietests: Zum Beispiel ein Prick-Test, um mögliche Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben oder andere Allergene festzustellen.
  • Untersuchungen zum Ausschluss anderer Ursachen: Zum Beispiel Infektionen oder anatomische Auffälligkeiten.
  • Diagnose durch Ausschluss: Wenn weder Allergien noch Infektionen vorliegen, könnte eine vasomotorische Rhinitis in Betracht gezogen werden.

Möglichkeiten zur Linderung einer laufenden Nase im Alter

Vermeidung bekannter Auslöser

  • Vermeiden Sie Reize wie Rauch, starke Gerüche, extreme Kälte und trockene Luft durch Klimaanlagen oder Heizung.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Innenräumen.
  • Beobachten Sie individuell, welche Auslöser bei Ihnen Beschwerden verschlimmern; ein Tagebuch kann dabei helfen.

Nasenpflege im Alltag

  • Salzwassersprays oder Nasenspülungen können die Schleimhäute befeuchten und helfen, überschüssigen Schleim sowie eventuell vorhandene Mikroorganismen oder Allergene auszuspülen.
  • Nasenduschen können die Nasenatmung unterstützen und Beschwerden lindern.

Medikamentöse Optionen

  • Kortisonhaltige Nasensprays können Entzündungen und Schleimhautschwellungen reduzieren, sollten jedoch nur unter ärztlicher Anleitung verwendet werden, insbesondere bei längerer Anwendung.
  • Anticholinergika-Nasensprays können die Sekretbildung verringern, bergen aber mögliche Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Schwindel oder Sehstörungen, was gerade bei älteren Menschen berücksichtigt werden sollte.
  • Abschwellende Nasensprays sind für eine kurzfristige Anwendung (maximal sieben Tage) vorgesehen, um eine Gewöhnung oder sogenannte Rebound-Effekte zu vermeiden.

Wann ist ein weiterer Arztbesuch ratsam?

Suchen Sie erneut ärztlichen Rat, wenn:

  • Beschwerden trotz Vermeidung von Auslösern und Basismaßnahmen nicht besser werden.
  • Neue Symptome wie blutiger Nasenausfluss, starke Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen oder Fieber auftreten.
  • Ein Verdacht auf chronische Erkrankungen vorliegt oder die Symptome das tägliche Leben stark beeinträchtigen.

Zusammenfassung

Eine laufende Nase im Alter kann verschiedene Ursachen haben, wobei die vasomotorische Rhinitis eine häufige Rolle spielt. Diese Form des nicht-allergischen Schnupfens ist durch eine veränderte Gefäßregulation in der Nasenschleimhaut gekennzeichnet und wird durch Reize wie Kälte, Rauch oder hormonelle Veränderungen beeinflusst. Auch Allergien oder strukturelle Veränderungen in der Nase können ursächlich sein.

Im Jahr 2025 in Deutschland ist die vasomotorische Rhinitis eine häufige Ursache für eine laufende Nase bei älteren Menschen, auch wenn genaue Zahlen fehlen. Bei anhaltenden oder belastenden Beschwerden kann eine fachärztliche Abklärung sinnvoll sein.

Praktische Maßnahmen wie Nasenspülungen und die Vermeidung von Reizstoffen können zur Linderung beitragen. Für eine medikamentöse Behandlung stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, deren Anwendung besonders bei älteren Patienten ärztlich begleitet werden sollte.

Durch Wissen über mögliche Ursachen und gezielte Behandlung kann die Lebensqualität auch bei einer laufenden Nase im Alter verbessert werden.

Quellen

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