Kosten für eine Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit in Deutschland 2025

Wussten Sie, dass 24-Stunden-Betreuung zu Hause oft günstiger ist als ein Pflegeheim? Mit guter Planung und Zuschüssen senken Sie in Deutschland die Kosten und steigern die Lebensqualität Ihrer Angehörigen. Flexible Modelle bieten individuelle Pflege und spürbare Entlastung.

Kosten für eine Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit in Deutschland 2025

Was bedeutet Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit?

Eine Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit lebt in der Regel im Haushalt der zu betreuenden Person und steht rund um die Uhr für Pflege und Unterstützung zur Verfügung. Der Pflegehaushalt stellt hierfür ein eigenes Zimmer inklusive freier Kost und Logis (Unterkunft und Verpflegung) bereit. Dieses Modell ermöglicht eine intensive und persönliche Pflege in der vertrauten Umgebung.

Zusammensetzung der Kosten für die Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit

Die monatlichen Kosten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Netto- und Bruttogehalt der Betreuungskraft, abhängig von Qualifikation und Sprachkenntnissen.
  • Sozialversicherungsbeiträge, wie Kranken-, Unfall-, Renten- und Arbeitslosenversicherung, meist über Entsendemodelle osteuropäischer Vermittlungsagenturen abgesichert.
  • Steuern und gesetzliche Abgaben.
  • Unterkunft und Verpflegung durch den Pflegehaushalt (eigenes Zimmer, freie Kost und Logis).
  • Reisekosten für An- und Abreise der Betreuungskraft, meistens circa 120 Euro pro Fahrt.
  • Feiertagszuschläge, insbesondere an polnischen Feiertagen, an denen der Tagessatz der Pflegekraft oft erhöht berechnet wird (ca. sieben solcher Feiertage pro Jahr).

Je nach Betreuungskraft und Vermittlungsagentur bewegen sich die Netto-Monatskosten in der Praxis meist um 2.300 bis 2.800 Euro.

Einflussfaktoren auf die Kosten

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Höhe der monatlichen Kosten:

  • Sprachkenntnisse der Pflegekraft: Gute bis sehr gute Deutschkenntnisse können den Preis erhöhen, da die Kommunikation erleichtert wird und oft eine höhere Qualifikation vorausgesetzt wird.
  • Pflegefachliche Erfahrung: Spezialisierte Kenntnisse oder umfangreiche Pflegeerfahrung können zu höheren Kosten führen.
  • Regionale Unterschiede: In Großstädten sind die Preise tendenziell höher als in ländlichen Regionen.
  • Betreuungsmodell: Beispielsweise ob eine einzelne Betreuungskraft durchgehend arbeitet oder im Schichtwechsel mehrere Pflegekräfte rotieren.
  • Anbieter und Vermittlungsart: Agenturen, die auf Transparenz und gesetzliche Absicherung achten, verlangen oft etwas höhere Gebühren.

Förderung durch die Pflegeversicherung

Zur finanziellen Unterstützung können Leistungen der Pflegekassen genutzt werden. Voraussetzung ist, dass die zu betreuende Person mindestens über Pflegegrad 1 verfügt.

  • Pflegegeld 2025: Das Pflegegeld wurde zum Jahr 2025 angepasst. Je nach Pflegegrad liegen die Beträge zwischen ca. 347 und 990 Euro pro Monat.
  • Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege: Zusätzliche Zuschüsse können für Ersatzpflege oder vorübergehende Betreuungszeiten beantragt werden.
  • Kombinationspflege: Wenn neben der Betreuungskraft auch ein ambulanter Pflegedienst genutzt wird, wird das Pflegegeld anteilig gekürzt, dafür kann eine Erstattung für die Sachleistungen des Pflegedienstes erfolgen.

Diese Leistungen können dazu beitragen, die tatsächlichen Eigenkosten für eine Betreuungskraft zu reduzieren. Rechenbeispiele zeigen, dass sich so der monatliche Eigenanteil auf etwa 1.200 bis 1.300 Euro verringern kann – im Vergleich zu den Eigenanteilen in Pflegeheimen, die häufig höher liegen.

Steuerliche Vorteile für den Pflegehaushalt

  • Haushaltsnahe Dienstleistungen: Bis zu 20 % der Kosten, maximal 4.000 Euro pro Jahr, können im Rahmen der Einkommensteuererklärung berücksichtigt werden.
  • Außergewöhnliche Belastungen: Ein Teil der Kosten kann unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen gemäß § 33 Einkommensteuergesetz anerkannt werden.
  • Für eine individuelle Beurteilung und optimale Nutzung der steuerlichen Möglichkeiten wird eine Steuerberatung empfohlen.

Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen

  • Die rechtlich und sozialversicherungsmäßig sichere Beschäftigung erfolgt in Deutschland häufig über das sogenannte Entsendemodell. Osteuropäische Pflegekräfte werden hierbei über eine Vermittlungsagentur mit Sitz im Heimatland sozialversichert und arbeiten vorübergehend in Deutschland.
  • Eine gültige Entsendebescheinigung (A1) dokumentiert den Sozialversicherungsstatus.
  • Die Betreuungskraft wohnt während der Beschäftigung mit eigenem Zimmer im Haushalt der zu betreuenden Person.
  • Arbeitszeiten und Pausenregelungen müssen gemäß gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
  • Die Vermittlungsagentur übernimmt häufig administrative Aufgaben, einschließlich Vertragsverwaltung, Zahlungsabwicklung und Koordination der Pflegekräfte.

Beispiel für eine Kostenrechnung

Ein Beispiel aus der Praxis:

  • Betreuungskraft mit monatlichen Gesamtkosten: ca. 2.300 Euro
  • Abzüglich Pflegegeld (z. B. Pflegegrad 3, 573 Euro monatlich)
  • Nutzung von Verhinderungspflege- oder Kurzzeitpflege-Zuschüssen möglich
  • Steuerliche Ersparnisse bis zu 4.000 Euro jährlich können berücksichtigt werden
  • Daraus ergibt sich ein reduzierter monatlicher Eigenanteil von etwa 1.200 bis 1.300 Euro

Dieses Beispiel zeigt, wie die 24-Stunden-Betreuung eine kosteneffiziente Alternative zum Pflegeheim darstellen kann.

Zusammenfassung

  • Die Kosten für eine Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit in Deutschland betragen 2025 rund 2.000 bis 2.800 Euro pro Monat.
  • Unterkunft, Verpflegung und Sozialabgaben sind enthalten, Reise- und Feiertagszuschläge fallen jedoch zusätzlich an.
  • Zuschüsse der Pflegeversicherung, insbesondere das Pflegegeld, können die finanzielle Belastung reduzieren.
  • Steuerliche Vorteile sind ebenfalls nutzbar.
  • Die legale Beschäftigung erfolgt meist über das Entsendemodell mit osteuropäischen Pflegekräften.
  • Regionale Unterschiede und individuelle Anforderungen beeinflussen die Preise.
  • Die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht eine persönliche Pflege in vertrauter Umgebung und kann eine Alternative zu stationären Einrichtungen sein.

Wenn Sie sich für eine Betreuungskraft mit Wohnmöglichkeit interessieren, ist es ratsam, aktuelle Angebote einzuholen und sich umfassend beraten zu lassen – unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Pflegesituation, des Pflegegrades und der verfügbaren Zuschüsse. Mit sorgfältiger Planung können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen die Möglichkeiten der 24-Stunden-Betreuung nutzen.

Quellen

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