Kosten einer Betreuungs- oder Pflegekraft mit Unterkunft in Deutschland 2025
Wussten Sie, dass die Pflegeversicherung in Deutschland 2025 keine Unterkunftskosten für Betreuungskräfte übernimmt? Erfahren Sie, wie Sie die Pflegekosten realistisch einschätzen und welche Fördermöglichkeiten Ihnen helfen können, Betreuung mit Unterkunft im eigenen Haushalt bezahlbar zu machen.
Gründe für das Fehlen fester Preise bei Betreuungskräften mit Unterkunft
Die Pflegeversicherung in Deutschland unterscheidet grundsätzlich zwischen:
- Pflegesachleistungen, also externen Pflegediensten, die ambulante Pflegeleistungen erbringen,
- Pflegegeld für die private Pflege durch Angehörige,
- und stationärer Pflege, etwa im Pflegeheim.
Eine Betreuungskraft, die im Haushalt der pflegebedürftigen Person wohnt und dort betreut, befindet sich rechtlich häufig zwischen einer ambulanten Leistung und einer privaten Vereinbarung. Dabei werden Unterkunftskosten von der Pflegeversicherung nicht separat erstattet. Dies führt zu fehlenden standardisierten Preisen oder formalen Kostenvorgaben für 24-Stunden-Betreuungskräfte mit Unterkunft.
Wer eine solche Betreuung plant, muss sich meist direkt an spezialisierte Agenturen oder Dienstleister wenden, die individuelle Angebote erstellen. Die Preisspanne hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem:
- Qualifikation und Erfahrung der Betreuungskraft,
- Umfang der Pflege- und Betreuungsleistungen,
- Vereinbarungen zur Unterbringung und Verpflegung,
- Regionale Unterschiede bei Löhnen und Lebenshaltungskosten.
Pflegeversicherungsleistungen 2025 und ihre Relevanz für Betreuung mit Unterkunft
Für das Jahr 2025 gelten folgende wesentliche Eckdaten bei der Pflegeversicherung, die auch für die Finanzierung von Betreuungsdienstleistungen relevant sind:
- Leistungserhöhung um 4,5 %: Die Pflegekassen erhöhen ihre Leistungen für ambulante Pflege.
- Entlastungsbetrag von 131 Euro pro Monat: Kann für verschiedene Unterstützungsleistungen genutzt werden, etwa für ambulante Betreuungsdienste, jedoch nicht direkt für Unterkunftskosten.
- Pflegesachleistungen steigen je nach Pflegegrad (2 bis 5) auf monatlich 796 bis 2.299 Euro (Stand 2025). Diese Leistungen decken Pflege- und Betreuungsleistungen ab, jedoch ohne Kosten für Unterkunft oder Verpflegung einer mitwohnenden Betreuungskraft.
- Pflegegeld für private Pflegepersonen liegt zwischen 375 und 990 Euro monatlich, abhängig vom Pflegegrad.
- Verhinderungs- und Kurzzeitpflege: Jährliche Budgets von bis zu 3.539 Euro stehen seit Juli 2025 zur Verfügung, sind aber nur begrenzt im häuslichen Bereich nutzbar.
Diese Leistungen unterstützen die Finanzierung ambulanter Pflege, schließen jedoch in der Regel keine Kosten für das Wohnen einer Betreuungskraft im eigenen Haushalt ein.
Vergleich der Kosten: Vollstationäre Pflege und Betreuungskraft mit Unterkunft
Die Kosten eines Pflegeheims als Vergleichsmaßstab für eine umfassende Betreuung mit Unterkunft liegen in Deutschland im Jahr 2025 im Bundesdurchschnitt relativ hoch:
- Der geschätzte Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz beträgt etwa 2.984 Euro pro Monat (inklusive Pflege, Unterkunft und Verpflegung).
- Unterkunft und Verpflegung sind hier inklusive und werden als Pauschalbetrag abgerechnet.
- Bei Pflegegrad ab 2 trägt die Pflegekasse einen Teil der Pflegekosten, der Rest (vor allem für Unterkunft und Verpflegung) muss privat oder durch Sozialhilfe gedeckt werden.
Im Vergleich dazu gestaltet sich die Situation bei einer 24-Stunden-Betreuungskraft mit Unterkunft wie folgt:
- Die Betreuungskraft lebt privat bei der betreuten Person, weshalb Unterkunftskosten formell nicht gesondert von der Pflegeversicherung übernommen werden.
- Pflegekassen übernehmen nur die tatsächlichen Pflege- und Betreuungsleistungen, deren Qualität und Umfang bewertet werden.
- Verpflegung und Wohnung der Betreuungskraft sind im Rahmen der Pflegeversicherung nicht als klar definierte Kostengruppen enthalten.
- Die Gesamtkosten für eine solche Betreuung inklusive Unterkunft können deshalb deutlich variieren. Häufig sind sie vergleichbar mit oder niedriger als die Kosten eines stationären Pflegeplatzes, abhängig von der Anzahl der betreuten Personen, dem Dienstleister und individuellen Vereinbarungen.
Kostenfaktoren bei einer Betreuungskraft mit Unterkunft
Da keine Standardpreise bestehen, basieren die Kosten einer Betreuungskraft mit Unterkunft auf individuellen Verträgen und Angeboten. Typische Kostenpunkte sind:
- Personalkosten (Arbeitszeit und Qualifikation): Häufig im Bereich von 1.800 bis 3.000 Euro netto pro Monat, abhängig vom Umfang der Betreuung (Tagschichten, Nachtwachen, 24-Stunden-Betreuung).
- Kosten für Unterkunft und Verpflegung: Da die Betreuungskraft im Haushalt wohnt, entstehen keine direkten Unterkunftskosten wie im Pflegeheim. Jedoch umfasst die Kostenübernahme meist eine Pauschale für Verpflegung und Wohnraum (z.B. eigenes Zimmer).
- Agenturprovisionen bzw. Vermittlungsgebühren: Werden von manchen Agenturen berechnet, entweder einmalig oder monatlich.
- Sonstige Nebenkosten: Fahrtkosten, Versicherungen, Hygieneartikel oder Freizeitregelungen können zusätzlich anfallen.
Diese Angaben dienen als Orientierung basierend auf verfügbaren Erfahrungswerten; es handelt sich nicht um gesetzlich festgelegte Preise.
Fördermöglichkeiten und Erstattungen bei Betreuung mit Unterkunft
Die Pflegeversicherung bietet verschiedene Förderleistungen, die eine 24-Stunden-Betreuung unterstützen können, jedoch decken sie in der Regel keine Unterkunftskosten ab:
- Der monatliche Entlastungsbetrag von 131 Euro kann für anerkannte Betreuungsleistungen verwendet werden.
- Pflegesachleistungen und Pflegegeld können kombiniert werden, um einen Teil der Kosten für die Betreuungskraft zu finanzieren.
- Verhinderungs- und Kurzzeitpflegebudgets stehen jährlich zur Verfügung, sind jedoch vorrangig für kurzfristige Vertretungen oder Ersatzpflege gedacht und nicht für dauerhafte Betreuung mit Unterkunft.
- Soziale Unterstützungsleistungen sind einkommens- und vermögensabhängig und können ergänzend beantragt werden.
Da Betreuungskräfte mit Unterkunft keine eigenen Pflegeeinrichtungen darstellen, existieren in der Pflegeversicherung keine gesonderten Zuschüsse für Unterkunftskosten. Diese werden nicht direkt von den Pflegekassen übernommen.
Zusammenfassung der Kostenlage für Betreuungskräfte mit Unterkunft 2025
- Es existiert 2025 keine verbindliche Kostenangabe für eine Betreuungskraft mit Unterkunft bzw. eine 24-Stunden-Betreuung im eigenen Haushalt, da keine gesetzlichen Pauschalen oder festen Preise vorliegen.
- Die Pflegeversicherung übernimmt Pflegeleistungen, nicht jedoch Unterkunftskosten. Diese müssen meist privat getragen werden.
- Die Pflegeversicherung hat ihre Leistungen 2025 um etwa 4,5 % erhöht, was zusätzliche Unterstützung für Pflegeleistungen bedeutet, aber nicht zur vollständigen Deckung aller Kosten reicht.
- Vergleichswerte aus stationärer Pflege zeigen monatliche Eigenanteile von etwa 2.984 Euro inklusive Unterkunft und Verpflegung.
- Interessierte sollten sich direkt an spezialisierte Agenturen oder Dienstleister wenden, die individuelle Betreuungsangebote inklusive Unterkunft erstellen.
- Die Beantragung von Pflegeleistungen und Entlastungsbeträgen bei der Pflegekasse ist Voraussetzung für eine teilweise Kostenübernahme.
Betreuung zu Hause mit einer Betreuungskraft, die im Haushalt wohnt, ist eine individuell gestaltbare Leistung ohne standardisierte Kostenstrukturen in Deutschland. Eine fundierte persönliche Beratung und sorgfältige Budgetplanung können bei der Organisation und Finanzierung dieser Betreuungsform helfen.
Quellen
- Verbraucherzentrale: Pflegeleistungen 2025
- Diakonie Deutschland: Leistungen und Änderungen SGB XI 2025
- Pflege.de: Pflegeheim-Kosten 2025
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