Kosten 24-Stunden-Pflegekraft Schweiz 2025 – Modelle, Preise, Alternativen

Wussten Sie, dass die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft in der Schweiz oft zwischen CHF 6'500 und CHF 8'500 liegen? Erfahren Sie, wie neue Förderungen und moderne Betreuungsmodelle helfen können, diese Ausgaben zu optimieren und welche Alternativen es für geringeren Betreuungsbedarf gibt.

Kosten 24-Stunden-Pflegekraft Schweiz 2025 – Modelle, Preise, Alternativen

Wie funktioniert die 24-Stunden-Betreuung?

Der Begriff „24-Stunden-Betreuung“ bedeutet nicht, dass die Betreuungskraft rund um die Uhr aktiv arbeitet. In der Praxis gelten geregelte Arbeitszeiten von etwa 42 bis 49 Stunden pro Woche, ergänzt durch Bereitschaftszeiten von 21 bis 35 Stunden, in denen die Betreuungsperson zwar anwesend, aber nicht durchgängig beschäftigt ist. Für intensivere Betreuungsbedarfe werden oft mehrere Fachkräfte eingesetzt, die sich abwechseln.

Eine Live-in-Betreuung umfasst Aufgaben wie Grundpflege, Unterstützung im Haushalt, Begleitung zu Arztterminen und psychosoziale Betreuung. Diese individuell gestaltbare Betreuung unterstützt die Selbstbestimmung der Betroffenen und ermöglicht ein Leben in der gewohnten Umgebung, was von vielen als Verbesserung der Lebensqualität empfunden wird.

Kostenstruktur der Pflegekraft bei 24-Stunden-Betreuung

  • Monatliche Grundkosten: CHF 6’500 bis CHF 8’500
  • Zusatzkosten: Reisekosten, Feiertagszuschläge, eventuelle Nebenkosten
  • Stundengenaue Betreuung: etwa CHF 40 bis CHF 60 pro Stunde als Alternative für geringeren Betreuungsbedarf
  • Private Zusatzkosten: Aufgrund der Finanzierungslücke durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) müssen viele Kosten privat getragen werden.

Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) übernimmt überwiegend ärztlich verordnete Pflegeleistungen, nicht jedoch nicht-medizinische Betreuungsdienste wie Begleitung, Haushaltshilfe oder psychosoziale Unterstützung. Diese Leistungen können teilweise von Zusatzversicherungen oder über kantonale Zusatzleistungen gedeckt werden.

Neue Finanzierungsmöglichkeiten ab 2025

Im Jahr 2025 wurde die Zusatzleistungsverordnung (ZLV) im Kanton Zürich angepasst. Ältere Menschen mit Anspruch auf Zusatzleistungen zur AHV können nun finanzielle Unterstützung für spezialisierte Betreuungsleistungen zu Hause beantragen. Dazu zählen unter anderem:

  • Psychosoziale Unterstützung
  • Begleitung zu Terminen
  • Krisenintervention
  • Entlastungsdienste wie Haushaltshilfe oder Mahlzeitendienste

Diese Neuerung kann die finanzielle Belastung in bestimmten Fällen verringern. Trotzdem müssen nicht alle Leistungen über Zusatzleistungen oder die Krankenpflegeversicherung abgedeckt werden, weshalb oft weiterhin private Kosten anfallen.

Andere Kantone haben (Stand 2025) keine vergleichbaren Förderungen veröffentlicht; dort erfolgt die Finanzierung überwiegend privat oder über Pflegezusatzversicherungen.

Modelle der 24-Stunden-Betreuung

Klassisches Agentur-Plus-Spitex-Modell

Das traditionelle Modell umfasst die Vermittlung von Betreuungspersonen über Agenturen sowie die Bereitstellung von Pflege- und Haushaltshilfen durch lokale Spitex-Dienste. Dieses Modell kann aufgrund folgender Faktoren mit einem höheren Aufwand und Kosten verbunden sein:

  • Doppelverträge zwischen Agentur und Spitex
  • Erhöhter administrativer Aufwand für Familien
  • Wechselndes Betreuungspersonal und komplexe Abrechnungen

Strukturierte Modelle mit persönlichem Bezug

Einige Anbieter, zum Beispiel Pro Senex, bieten Modelle an, die auf festen Bezugspersonen basieren und transparente Strukturen ohne Doppelverträge ermöglichen. Diese Modelle sind darauf ausgelegt, den Verwaltungsaufwand für Angehörige zu reduzieren und durch weniger Personalwechsel zu einer kontinuierlicheren Betreuung beizutragen. Die Preisgestaltung ist dabei offen kommuniziert.

Solche Modelle können in manchen Fällen kosteneffizienter sein und von Betroffenen als angenehmer empfunden werden.

Möglichkeiten für weniger umfangreiche Betreuung

Nicht alle Personen benötigen eine umfassende 24-Stunden-Betreuung oder möchten diese aus finanziellen Gründen in Anspruch nehmen. Alternativen für geringeren Betreuungsbedarf sind:

  • Stundenweise Betreuung: Kosten liegen in der Schweiz in der Regel zwischen CHF 40 und CHF 60 pro Stunde und eignen sich für punktuelle oder temporäre Unterstützung.
  • Tagespflege und Spitex-Leistungen in Kombination: Diese Kombination ermöglicht flexible Betreuung und kann kostenbewusste Lösungen bieten.

Diese Angebote können Angehörigen entlasten und helfen, praktische Unterstützung bei Haushalt oder persönlicher Pflege zu organisieren.

Aspekte der 24-Stunden-Betreuung im Vergleich zu Heimen

  • Betreuung im vertrauten Zuhause ermöglicht ein gewohntes Umfeld.
  • Individuelle und anpassbare Unterstützung nach Bedarf.
  • Unterstützung bei Grundpflege und Organisation des Alltags.
  • Entlastung für Angehörige und eine potenzielle Stärkung der psychischen Sicherheit für betroffene Personen.
  • Vermeidung oder Verzögerung eines Heimeintritts, wobei Altersheime laut veröffentlichten Daten etwa CHF 8’700 pro Monat kosten können.

Politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der Schweiz

Die ambulante Pflege und Betreuung erfährt in der Schweiz derzeit Anpassungen. Bund und Kantone arbeiten gemeinsam an einer umfassenden und fairen Finanzierung ambulanter Pflegeleistungen (Programm EFAS, Zielzeitrahmen 2028–2032), was mittel- bis langfristig Einfluss auf die Kosten- und Versorgungsstruktur der 24-Stunden-Pflege haben könnte.

Politische Initiativen wie die Anpassung der Zusatzleistungsverordnung im Kanton Zürich zeigen Ansätze zur Anerkennung und Unterstützung von Betreuungsleistungen zu Hause. Ziel ist es, die häusliche Pflege als Alternative zu stationären Einrichtungen zu stärken und Belastungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige zu mindern.

Fazit

Die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft in der Schweiz liegen im Jahr 2025 üblicherweise zwischen CHF 6’500 und CHF 8’500, zuzüglich möglicher Zusatzkosten. Die tatsächlichen Ausgaben hängen vom jeweiligen Dienstleister, dem Umfang und der Art der Betreuung ab. Während die obligatorische Krankenpflegeversicherung medizinisch notwendige Pflegeleistungen übernimmt, werden Betreuungsdienste häufig privat finanziert. Moderne, strukturierte Betreuungsmodelle sowie neue kantonale Förderungen (insbesondere in Zürich) können dabei unterstützen, den Zugang zu einer passenden Betreuung zu erleichtern.

Für Personen mit geringerem Betreuungsbedarf bieten sich stundenweise Pflegeleistungen oder die Kombination von Spitex mit privaten Betreuungsangeboten als alternative Lösungen an. Die politischen Rahmenbedingungen werden aktuell weiterentwickelt, um den Bedürfnissen einer älter werdenden Bevölkerung gerecht zu werden.

Bei der Planung einer 24-Stunden-Pflege in der Schweiz ist eine individuelle Beratung empfehlenswert, um geeignete Modelle und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden.

Quellen

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