Ein Überblick über die Definition und Behandlung von Asthma

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung: entzündete Bronchien, anfallsartige Atemnot, pfeifende Atmung. In Deutschland betrifft es Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Der Artikel erklärt Ursachen (Pollen, Feinstaub, Beruf), Diagnose beim Haus- oder Lungenfacharzt, moderne Therapien, inhalative Medikamente, Notfallplan und Prävention.

Ein Überblick über die Definition und Behandlung von Asthma

Asthma stellt für viele Betroffene eine tägliche Herausforderung dar, die jedoch mit dem richtigen Wissen und einer angemessenen Behandlung gut bewältigt werden kann. Die Erkrankung variiert in ihrer Ausprägung von leichten, gelegentlichen Beschwerden bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Anfällen. Ein fundiertes Verständnis der Erkrankung ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Therapie und einem verbesserten Alltag.

Was ist Asthma? Definition und Symptome erklären

Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der die Bronchien überempfindlich auf verschiedene Reize reagieren. Diese Überempfindlichkeit führt zu einer Verengung der Atemwege durch Muskelverkrampfungen, Schleimhautschwellungen und vermehrte Schleimproduktion. Die typischen Symptome umfassen anfallsartige Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, Husten und ein Engegefühl in der Brust. Diese Beschwerden treten oft nachts oder in den frühen Morgenstunden auf und können durch körperliche Anstrengung, Infekte oder Kontakt mit Allergenen ausgelöst werden. Die Intensität der Symptome schwankt von Person zu Person und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Während manche Betroffene nur gelegentlich leichte Beschwerden verspüren, leiden andere unter häufigen und schweren Anfällen, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern.

Häufige Auslöser in Deutschland: Pollen, Feinstaub, Beruf

In Deutschland gibt es verschiedene Faktoren, die Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern können. Pollen gehören zu den häufigsten Auslösern, insbesondere von Birke, Gräsern und Roggen während der Frühjahrs- und Sommermonate. Viele Asthmatiker leiden gleichzeitig unter allergischem Schnupfen, was die Symptome verstärken kann. Feinstaub und Luftverschmutzung, besonders in städtischen Gebieten und entlang stark befahrener Straßen, reizen die bereits empfindlichen Atemwege zusätzlich. Studien zeigen, dass erhöhte Feinstaubkonzentrationen mit einer Zunahme von Asthmaanfällen und Krankenhauseinweisungen korrelieren. Berufsbedingtes Asthma entwickelt sich durch den regelmäßigen Kontakt mit reizenden oder allergenen Substanzen am Arbeitsplatz. Besonders gefährdet sind Beschäftigte in der Bäckerei, im Friseurhandwerk, in der chemischen Industrie, im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft. Weitere Auslöser können Tabakrauch, Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, kalte Luft, körperliche Anstrengung und bestimmte Medikamente sein.

Diagnose: Spirometrie und weitere Untersuchungen

Die Diagnose von Asthma basiert auf einer Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Lungenfunktionstests. Die Spirometrie ist das zentrale diagnostische Verfahren, bei dem die Lungenkapazität und die Geschwindigkeit der Ausatmung gemessen werden. Dabei atmet der Patient nach maximaler Einatmung so schnell und kräftig wie möglich in ein Messgerät aus. Typisch für Asthma ist eine Verengung der Atemwege, die sich durch verminderte Ausatemwerte zeigt. Ein wichtiger Hinweis auf Asthma ist die Reversibilität dieser Einschränkung nach Gabe eines bronchienerweiternden Medikaments. Zusätzlich kann ein Peak-Flow-Meter zur Selbstkontrolle eingesetzt werden, mit dem Patienten ihre maximale Ausatemgeschwindigkeit zu Hause messen können. Bei Verdacht auf allergisches Asthma werden Allergietests durchgeführt, um spezifische Auslöser zu identifizieren. In manchen Fällen kommen weitere Untersuchungen wie Bluttests, Röntgenaufnahmen der Lunge oder eine Bronchialherausforderung zum Einsatz, um die Diagnose zu sichern oder andere Erkrankungen auszuschließen.

Behandlungsansätze und Therapieoptionen

Die Behandlung von Asthma verfolgt das Ziel, Symptome zu kontrollieren, Anfälle zu verhindern und die Lungenfunktion zu erhalten. Die Therapie basiert auf zwei Säulen: der Bedarfsmedikation zur schnellen Linderung akuter Beschwerden und der Dauermedikation zur langfristigen Entzündungshemmung. Kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika dienen als Notfallmedikament und erweitern die Bronchien innerhalb weniger Minuten. Inhalative Kortikosteroide bilden die Basis der Dauertherapie und reduzieren die chronische Entzündung der Atemwege. Bei unzureichender Kontrolle können langwirksame Bronchodilatatoren hinzugefügt werden. Moderne Therapieansätze umfassen auch biologische Medikamente für schweres Asthma, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Neben der medikamentösen Behandlung spielen nicht-medikamentöse Maßnahmen eine wichtige Rolle: Vermeidung von Auslösern, Atemphysiotherapie, körperliches Training, Patientenschulungen und bei allergischem Asthma gegebenenfalls eine spezifische Immuntherapie.

Leben mit Asthma: Selbstmanagement und Prävention

Ein erfolgreiches Asthmamanagement erfordert die aktive Mitarbeit der Betroffenen. Die korrekte Inhalationstechnik ist entscheidend für die Wirksamkeit der Medikamente und sollte regelmäßig überprüft werden. Ein schriftlicher Asthma-Aktionsplan hilft dabei, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Die regelmäßige Peak-Flow-Messung ermöglicht es, Verschlechterungen rechtzeitig zu bemerken. Zur Prävention gehört die konsequente Vermeidung bekannter Auslöser: Allergiker sollten während der Pollensaison Fenster geschlossen halten und abends duschen, um Pollen aus den Haaren zu entfernen. In Wohnräumen helfen spezielle Encasings gegen Hausstaubmilben, regelmäßiges Lüften verhindert Schimmelbildung. Raucher sollten das Rauchen aufgeben, da Tabakrauch die Atemwege zusätzlich schädigt. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt die Atemmuskulatur und verbessert die allgemeine Fitness, wobei Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren besonders geeignet sind. Atemübungen und Entspannungstechniken können helfen, mit Atemnot besser umzugehen und Panik während eines Anfalls zu vermeiden.


This article is for informational purposes only and should not be considered medical advice. Please consult a qualified healthcare professional for personalized guidance and treatment.


Die Kontrolle von Asthma ist ein kontinuierlicher Prozess, der regelmäßige ärztliche Kontrollen und Anpassungen der Therapie erfordert. Mit dem richtigen Behandlungsansatz, konsequenter Medikamenteneinnahme und einem bewussten Lebensstil können die meisten Asthmatiker ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen. Moderne Therapieoptionen und ein besseres Verständnis der Erkrankung haben die Prognose in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, sodass schwere Anfälle und Krankenhausaufenthalte heute seltener geworden sind.