Die Leistungen und Unterschiede in der Zahnzusatzversicherung

Zahnzusatzversicherung schützt vor hohen Kosten für Implantate, Kronen und private Leistungen, die die gesetzliche Krankenversicherung oft nicht übernimmt. Lesen Sie, welche Tarife in Deutschland Wartzeiten, Bonusheft-Vorteile, Höhe des Festzuschusses und Prophylaxe abdecken — ein Vergleich spart bares Geld.

Die Leistungen und Unterschiede in der Zahnzusatzversicherung

Die Zahngesundheit spielt eine zentrale Rolle für das allgemeine Wohlbefinden, doch die Kosten für moderne Zahnbehandlungen steigen kontinuierlich. Während die gesetzliche Krankenversicherung eine Grundversorgung gewährleistet, reicht diese oft nicht aus, um alle notwendigen oder gewünschten Behandlungen vollständig abzudecken. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier entscheidende finanzielle Unterstützung bieten und verschiedene Leistungsniveaus ermöglichen.

Was die gesetzliche Krankenversicherung tatsächlich übernimmt

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland folgt dem Prinzip der ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Behandlung. Bei Standardfüllungen übernimmt sie die Kosten für Amalgam-Füllungen vollständig. Für Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen gibt es Festzuschüsse, die etwa 60 Prozent der Regelversorgung abdecken. Bei regelmäßiger Vorsorge und einem lückenlos geführten Bonusheft kann dieser Zuschuss auf bis zu 75 Prozent steigen. Kieferorthopädische Behandlungen werden nur bei schweren Fehlstellungen und meist nur bis zum 18. Lebensjahr übernommen.

Unterschiede zwischen Basistarifen, Komforttarifen und Premiumschutz

Zahnzusatzversicherungen gliedern sich typischerweise in drei Kategorien. Basistarife ergänzen die gesetzlichen Leistungen moderat und übernehmen oft 70-80 Prozent der Kosten für Zahnersatz und Füllungen. Sie eignen sich für Personen, die grundlegenden Schutz zu günstigen Beiträgen suchen. Komforttarife bieten erweiterte Leistungen mit Erstattungen von 80-90 Prozent und schließen oft auch professionelle Zahnreinigung oder hochwertigere Materialien ein. Premiumtarife erreichen Erstattungsquoten von bis zu 100 Prozent und decken auch kostspielige Behandlungen wie Implantate, Inlays oder kieferorthopädische Maßnahmen für Erwachsene ab.

Leistungsumfang: Implantate, Kronen und weitere Behandlungen

Implantate gehören zu den teuersten Zahnbehandlungen und kosten pro Zahn zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt hierfür nur den Festzuschuss für eine Regelversorgung, meist eine Brücke oder Prothese. Hochwertige Zahnzusatzversicherungen erstatten hingegen 80-100 Prozent der Implantatkosten. Bei Kronen unterscheidet sich die Kostenübernahme je nach Material: Während für eine Metallkrone der Festzuschuss oft ausreicht, entstehen bei Vollkeramikkronen erhebliche Mehrkosten. Zusatzversicherungen übernehmen diese Differenz je nach Tarif teilweise oder vollständig.


Anbieter Tarif Monatsbeitrag Zahnersatz Implantate Professionelle Zahnreinigung
Ergo Direkt ZAB + ZAE 8-25 Euro 90% 90% 2x jährlich 120 Euro
DKV KDTP85 + KDTE 15-35 Euro 85% 85% 2x jährlich 160 Euro
Allianz DentalBest + DentalPlus 12-30 Euro 90% 80% 2x jährlich 150 Euro
Signal Iduna ZAHN Top 10-28 Euro 85% 85% 2x jährlich 100 Euro
Barmenia Mehr Zahn 100 18-40 Euro 100% 100% 2x jährlich 200 Euro

Preise, Tarife oder Kostenangaben in diesem Artikel basieren auf aktuell verfügbaren Informationen, können sich jedoch zeitlich ändern. Eine unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.

Wartezeiten und Leistungsausschlüsse beachten

Fast alle Zahnzusatzversicherungen haben Wartezeiten von drei bis acht Monaten, in denen noch keine Leistungen beansprucht werden können. Für größere Behandlungen wie Zahnersatz gelten oft längere Wartezeiten von bis zu vier Jahren. Bereits begonnene oder angeratene Behandlungen sind grundsätzlich ausgeschlossen. Viele Tarife haben zudem Leistungsbegrenzungen in den ersten Jahren, die sogenannte Zahnstaffel, die die Erstattung in den ersten Jahren begrenzt.

Tipps für die richtige Tarifwahl

Bei der Auswahl einer Zahnzusatzversicherung sollten individuelle Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Jüngere Menschen mit gesunden Zähnen können oft mit einem Basistarif beginnen, während Personen mit bereits vorhandenen Zahnproblemen einen umfassenderen Schutz benötigen. Wichtig ist auch die Prüfung, ob der Tarif ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden kann oder ob Vorerkrankungen zu Ausschlüssen führen. Die Beitragsentwicklung und mögliche Beitragsanpassungen sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Eine Zahnzusatzversicherung kann die finanzielle Belastung durch Zahnbehandlungen erheblich reduzieren und ermöglicht oft den Zugang zu hochwertigen Behandlungsmethoden. Die Wahl des richtigen Tarifs hängt von den individuellen Bedürfnissen, dem Alter und dem Zustand der Zähne ab. Ein frühzeitiger Abschluss ist meist vorteilhaft, da die Beiträge niedriger sind und Wartezeiten früher ablaufen.