24 Stunden Pflege Kosten, Möglichkeiten und Anbieter in Österreich 2025

Wussten Sie, dass die tägliche 24-Stunden-Pflege in Österreich je nach Pflegebedarf und Förderungen unterschiedlich viel kostet? In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Kosten zusammensetzen, welche Förderungen möglich sind und welche Modelle der Betreuung existieren.

Kostenstruktur der 24-Stunden-Pflege in Österreich

Die Gesamtkosten der 24-Stunden-Betreuung setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:

Einmalige Kosten: Beratung, Vermittlung, Einschulung der Betreuungskräfte, Vertrags- und Förderungsunterstützung liegen etwa bei 723 Euro. Werden bereits eigene Kräfte eingesetzt, können geringere Vermittlungskosten (ca. 612 Euro) anfallen.
Laufende Honorare und Beiträge:
Die Betreuungskräfte erhalten je nach Qualifikation und Aufwand Tageshonorare zwischen etwa 74 Euro (einfache Betreuung) und 108 Euro (pflegerische Betreuung).
Zusätzlich fallen monatliche Beiträge für Organisation, fachliche Begleitung, regelmäßige Betreuungsbesuche, Ersatzvermittlung und Versicherungen zwischen 312 Euro und 339 Euro an.
Unterkunft und Verpflegung: Die Pflegekräfte leben während ihres Einsatzes im Haushalt der pflegebedürftigen Person und erhalten eine angemessene Unterkunft sowie Verpflegung.

Kostenbeispiele für 24-Stunden-Pflege

Aus offiziellen Preisblättern des Hilfswerks Austria (2025) ergeben sich folgende Richtwerte:

Betreuungstyp	Personenanzahl	Kosten pro Monat (vor Förderung)	Tageskosten ungeförderte Pflege
24-Stunden-Betreuung Plus	1 Person	ca. 3.342 Euro	ca. 65,50 Euro
24-Stunden-Pflege (pflegeintensiv)	1 Person	ca. 3.579 Euro	ca. 63,79 Euro
24-Stunden-Pflege	2 Personen	ca. 4.434 Euro	ca. 82,67 Euro

Die Kosten beziehen sich auf zwei wechselnde Betreuungskräfte mit einem 14- bis 28-Tage-Rhythmus.

Förderungen und finanzielle Entlastungen

Eine der zentralen Unterstützungen in Österreich ist die Bundesförderung für 24-Stunden-Betreuung, die unter gewissen Voraussetzungen bewilligt wird:

Die betreuungsbedürftige Person muss mindestens Pflegegeld der Stufe 3 beziehen (bei Demenz kann in Niederösterreich bereits ab Stufe 1 Förderung möglich sein).
Das monatliche Nettoeinkommen der zu betreuenden Person darf 2.500 Euro nicht überschreiten (ohne Berücksichtigung von Pflegegeld, Familienbeihilfe etc.).

Die Förderhöhe beträgt bis zu 800 Euro monatlich, was die Kosten reduzieren kann.

Beispielrechnung für 1 Person mit 24-Stunden-Pflege:

Gesamtkosten pro Monat: ca. 3.579 Euro
Abzüglich Bundesförderung: bis zu 800 Euro
Abzüglich Pflegegeld (z.B. Stufe 4): ca. 865 Euro

Endkosten pro Monat können somit rund 1.914 Euro bzw. etwa 63,79 Euro pro Tag betragen.

Bei zwei Personen belaufen sich die Kosten vor Förderungen auf etwa 4.434 Euro monatlich. Nach Abzug von Förderung und doppelt Pflegegeld können sich die Eigenkosten entsprechend verringern.

Verdienst der 24-Stunden-Pflegekräfte

Pflegekräfte erhalten in Österreich je nach Qualifikation und Einsatz zwischen ca. 74 Euro und 108 Euro pro Tag. Die Leistungen der Betreuungskräfte können von einfacher Betreuung (“24-Stunden-Betreuung Plus”) bis hin zu pflegerischen Tätigkeiten im Rahmen der „24-Stunden-Pflege“ reichen. Meist teilen sich zwei Pflegekräfte einen Einsatz im Wechsel, sodass keine durchgehende Belastung ohne Ruhezeiten entsteht.

Eine angemessene Unterkunft im Haushalt der Pflegeperson – ein eigenes Zimmer oder Rückzugsraum – ist gesetzlich und aus Fürsorgegründen notwendig. Dabei müssen die Ruhezeiten beachtet werden, um die Qualität der Betreuung langfristig zu sichern.

Möglichkeiten der häuslichen Betreuung in Österreich

Die 24-Stunden-Pflege kann sowohl als Kurzzeitbetreuung (z.B. 2 bis 4 Wochen, z.B. zur Urlaubsvertretung) als auch als Langzeitbetreuung in Anspruch genommen werden. Dabei finden die Betreuungskräfte meist in einem 14- bis 28-Tages-Wechsel Einsatz.

Die Betreuung wird individuell auf den Pflegebedarf abgestimmt:

24-Stunden-Betreuung Plus für Personen mit grundlegendem Betreuungsbedarf ohne intensive Pflege.
24-Stunden-Pflege für Personen mit höherem pflegerischen Bedarf, die medizinisch-pflegerische Tätigkeiten benötigen.

Eine Versorgung von zwei zu pflegenden Personen gleichzeitig ist möglich, jedoch sind die Kosten entsprechend höher und Förderungen von beiden Pflegebedürftigen zu berücksichtigen.

24-Stunden-Pflege ohne Agentur

Wer Pflegekräfte direkt ohne Agentur beschäftigt, sollte die administrative und rechtliche Betreuung gut organisieren, etwa Arbeitsverträge, Sozialversicherung und Qualitätssicherung. Dies erfordert eigenständiges Know-how und birgt mögliche Risiken, weshalb viele Familien den Weg über professionelle Agenturen bevorzugen.

Pflege zuhause für zwei Personen

Die häusliche Betreuung für zwei Pflegebedürftige wird durch zwei Pflegekräfte im Wechsel gewährleistet. Die Kosten liegen vor Förderung bei etwa 4.434 Euro pro Monat. Die Kombination aus Bundesförderung (bis zu 800 Euro) und doppelt gewähltem Pflegegeld kann die Eigenkosten reduzieren.

Diese Form der Betreuung ermöglicht es Paaren oder zwei eng verbundenen Personen, weiterhin gemeinsam zu Hause gut versorgt leben zu können, was häufig dem Wunsch der Pflegebedürftigen entspricht.

Pflegekosten zu Hause im Überblick

Kosten für 24-Stunden-Pflege inkl. aller Leistungen: ca. 63,79 bis 88,68 Euro pro Tag für eine Person (vor Förderungen).
Einmalige Kosten: Vermittlung und Einschulung ca. 723 Euro.
Monatliche Förderungen: Bis zu 800 Euro Bundesförderung plus Pflegegeld (je nach Pflegestufe).
Betreuung durch zwei Kräfte im Wechsel: Je nach Aufwand und Qualifikation.
Eigener Rückzugsraum für Pflegekräfte empfohlen: Pflicht zur Einhaltung von Ruhezeiten.
Selbstständige Beschäftigung ohne Agentur ist möglich, erfordert aber organisatorisches Know-how.

Fazit

Die 24-Stunden-Pflege in Österreich 2025 ist eine Möglichkeit, individuelle und flexible Betreuung zu Hause zu organisieren, auch für mehrere Personen. Die Kosten variieren je nach Pflegebedarf und Betreuungsmodell und können durch Förderungen und Pflegegeld gemindert werden. Agenturen bieten dabei in der Regel umfassende organisatorische Unterstützung. Es ist wichtig, sich persönlich beraten zu lassen, um individuelle Bedürfnisse und örtliche Förderregelungen zu berücksichtigen.

Quellen

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